Am 26.03.2022 trafen sich viele Wallfahrtsfreudige auf dem großen Parkplatz zur Wallfahrt nach „Madonna del Frassino“. Nach der langen Corona-Pause hatten Mitreisende wieder ein großes Verlangen nach Freiheit und sozialen Kontakten.
Pünktlich startete der voll besetzte Bus Richtung Süden nach Peschiera del Garda. Unterwegs beteten wir den Rosenkranz und dankten Gott für die mit Sehnsucht erwartete Freiheit und die Begegnungen mit guten Freundschaften. Auch für die Flüchtlings- und Kriegsopfer wurde gebetet, sowie um Frieden in der Welt.
In der Wallfahrtskirche beteiligten sich alle andächtig an der Kreuzwegandacht mit Betrachtungen und Liedern. Selbst der Probst des Franziskanerordens war sichtlich berührt von der Anteilnahme und dem Gesang unserer Wallfahrer. Er erzählte uns nach der Kreuzwegandacht von den Erscheinungen der Wallfahrtskirche und der Gründung des Wallfahrtsortes, der auf das Jahr 1510 zurückgeht. Der Legende nach, wurde der Bauer Bartolomeo Broglia am
11. Mai 1510 während der Arbeit von einer Schlange angegriffen. Bartolomeo erschrak und bat im Vertrauen auf die Muttergottes um ihre Hilfe. Da sah er auf einer Esche eine kleine Statue, eingehüllt in einem Licht: „Es war das Bild der Heiligen Muttergottes“, die ihm zu Hilfe kam. Er nahm die Muttergottes Statue mit nach Hause, zeigte sie seiner Familie und erzählte von dieser wunderbaren Erscheinung. Die Statue versteckte er als seinen „Schatz“ in einer Schublade. Dieses außergewöhnliche Ereignis verbreitete sich schnell in der Stadt und alle wollten „die Madonnina“ sehen. Nachdem Bartolomeo nach den dringenden Bitten die Statue zeigen wollte, war sie nicht mehr in der Schublade. Die Statue war zur Esche zurückgekehrt. Auch nachdem die Statue nach Peschiera gebracht wurde, kehrte die Muttergottes nochmals nach Frassino zur Esche des ersten Wunderzeichens zurück, an die Stelle, welche Gott für die Muttergottes gewählt hatte. Die gut 14 cm hohe Statue der Muttergottes mit Kind ist auf der originalen Esche in der ihr geweihten Kapelle zu bewundern. Im wertvollen mit Marmor geschmückten Tabernakel wird die Statue der Muttergottes von Frassino aufbewahrt. Die „Kapelle der Madonna“ ladet ein zum Innehalten im Gebet oder in Stille zu verweilen.
Der Grundstein der Wallfahrtskirche wurde am 10. September 1510 gelegt. Heute hat die Wallfahrtskirche, betreut vom Franziskanerorden, eine architektonische Struktur mit einem einzigen Schiff, acht Seitenaltären und zwei Kapellen (eine mit dem Allerheiligsten und eine mit der Erscheinung). Ein von außen unscheinbarer Ort, der im Innern mit wertvollen Gemälden, wunderschönen Fresken und eleganten Stuckverzierungen im Barockstil, die Besucher zum Staunen bringt.
Zu Mittag wurden die Wallfahrer im nahegelegenen Restaurant mit Köstlichkeiten verwöhnt und anschließend gab es noch einen kurzen Aufenthalt in Peschiera. Gegen 16 Uhr traten wir zufrieden, gestärkt und mit vielen neuen Eindrücken die Heimreise an. Es war für alle ein schöner, sonniger und gelungener Wallfahrtstag.
Mit einem herzlichen Dank an die Teilnehmer der Wallfahrt!